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Meine Falten habe ich hart erlacht

Mit 30 ändert sich alles


Mein 30. Geburtstag naht unwiderruflich und eigentlich ist es heute – im Zeitalter der Independent Woman, Sex and the City und Womenpower – auch total egal wie alt man ist, wichtig ist wie man sich fühlt. Dennoch verbinde ich mit dieser Zahl etwas Unbehagliches, was ich nicht einordnen kann.

Im Vergleich zu der früheren Generation bin ich wohl immer noch ein junges Küken: Keine Kinder, kein Haus und dazu auch noch nicht verheiratet. Das ist für mich aber auch nicht das Problem. Es ist wohl der schleichende Prozess, der das Aussehen verändert und die Tatsache, dass man gewisse Dinge erlebt bzw. erledigt haben sollte.

Im Internet bin ich auf eine kleine Auswahl dieser „Aufgaben“ gestoßen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:


  • Ein Blind Date ausmachen
  • Einen richtig miesen Hangover haben
  • Sich Gedanken machen über die Rente
  • Neben jemanden aufwachen, dessen Namen man nicht kennt
  • Nacktbaden
  • Unter freiem Himmel schlafen
  • In ein Taxi steigen und rufen „ Folgen Sie dem Wagen da vorne!“
  • Sich etwas zulegen, was man sich eigentlich nicht leisten kann
  • Eine unfassbar lustige, aber verbotene Aktion starten
  • Sich in einem fremden Land verirren
  • Blut spenden
  • Alleine reisen


Umso öfter ich diese Punkte lese, umso mehr frage ich mich – auch wenn ich auf einige dieser Erfahrung verzichten kann und die anderen bereits erlebt habe – „Und mit 30 bin ich zu alt dafür oder wie?!“

Wie wäre es denn, wenn ich mal richtig gegen den Strom schwimme und all diese Punkte einfach mit 30 mache? Ob sich die Leute die Hände vor den Mund halten und tuscheln würden?

Zumindest bin ich dadurch zu der Erkenntnis gekommen, dass die Erfahrungen nicht der Casus Knacksus meines Gefühlschaos sind.




Wären es doch nur Lachfalten


Somit wurde mir Stück für Stück klar, dass es mir mehr um meine Gesundheit und mein Aussehen geht, auch wenn das jetzt oberflächlich und eitel klingt. Die ersten Falten, der verlangsamte Stoffwechsel, die Fähigkeit nicht mehr das ganze Wochenende durchfeiern zu können. Aber halt, eigentlich will ich das auch gar nicht mehr. Bisher habe ich keine Beschwerden, die mich davon abhalten, das zu tun was ich möchte. Dennoch achte ich mehr auf meine Pflege, zu der seit Neustem auch meine Hals- und Dekolettecreme von Balea für reife Haut gehört. Unangenehm so etwas auszusprechen, aber ich habe nun mal leider keine andere gefunden. 

Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Ich wollte wissen wie andere Frauen damit umgehen, ob sie sich dieser sogenannten „Angst“ stellen. Leider findet man im Internet hauptsächlich Seiten, die einem beweisen wollen, dass Frauen immer hübsch sind. Dem stimme ich auch zu, denn Olivia Wilde, Jessica Alba, Reese Witherspoon, Kate Hudson... alles Frauen, die echt klasse aussehen, erfolgreich sind – auch wenn sie bereits 30 sind. Aber das reicht mir zur Beruhigung nicht aus.

Eine Frau, die mich neben meiner Mutter, sehr beeindruckt, ist meine Oma. Ich kann mich daran erinnern, als ich von ihr ein Foto gefunden habe und sie zunächst kaum erkannt habe. Sie saß auf einer Parkbank zwischen zwei Freundinnen, pechschwarzes gelocktes Haar, was sie hochgesteckt hatte, im schicken Kleid, in einer Hand die kleine Handtasche, in der anderen eine Zigarette. Eine Mischung aus Sophia Loren und Anna Wintour. Eindrucksvoll mit einem Blick, der sagt „Ich weiss wer ich bin und was ich will – ich lasse mich nicht aufhalten". Unglaublich inspirierend. Und eigentlich würde ich mir wünschen, mich genau so mit 30 zu fühlen.


Ich kann nicht verhindern, dass ich alt werde, aber ich kann dafür sorgen, dass ich Spaß dabei habe.


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